Abschied von Heinz Ueberschär: Ein Leben für die TSG Pfeddersheim

Nach beeindruckenden 36 Jahren als Erster Vorsitzender hat Heinz Ueberschär am 10. September 2024 den Staffelstab an Rolf Emrich übergeben. 

 

Der Verlust eines solch engagierten und prägenden Vorsitzenden  hinterlässt bei vielen Mitgliedern der TSG Pfeddersheim eine spürbare Lücke. „Es war ja klar, dass mein Amt nicht für die Ewigkeit gelten kann“, reflektiert der 71-Jährige bescheiden über sein langjähriges Engagement.

 

Heinz Ueberschär, der im badischen Ladenburg geboren wurde, ist ein Urgestein des Vereins, der ihm seit elf Jahren am Herzen liegt. Seine Eltern meldeten ihn damals als Kind zum Fußballspielen bei der TSG Pfeddersheim an. Seitdem hat er zahlreiche Stationen durchlaufen: Vom Jugendspieler über die aktiven Mannschaften bis hin zu den Alten Herren. Ueberschär ist nicht nur ein leidenschaftlicher Fußballer, sondern auch ein „Hans Dampf in allen Gassen“, wie ihn der ehemalige Vorsitzende Jochen Porr einmal charakterisierte.

 

Seine Wahl zum Ersten Vorsitzenden im Jahr 1992 fiel nicht zufällig, sondern war das Ergebnis eines „ungewöhnlichen Vorschlags“, darunter auch ein Kalenderblatt des „Stier-Tageshoroskops“, das ihm den Mut zusprach, eine Rolle mit großer Verantwortung zu übernehmen. „Sind Sie wirklich im Moment so risikofreudig wie andere glauben?“ – diese Worte scheinen den Vorsitzenden bis heute geprägt zu haben. 

 

In seiner Amtszeit blickt Ueberschär auf viele sportliche Höhepunkte zurück, darunter die „absolute sportliche Krönung“ – fünf Erstrundenspiele gegen Bundesligisten im DFB-Pokal, darunter Kämpfe gegen so renommierte Clubs wie MSV Duisburg, 1860 München und Borussia Dortmund im Jahr 1995. Doch nicht alles war eitel Sonnenschein; die Jahre von 1999 bis 2002, in denen die TSG von der Oberliga bis in die Bezirksliga abgerutscht war, beschreibt Ueberschär als sportlichen Tiefpunkt seiner Amtszeit.

 

Gemeinsam mit seinem Team hat er die Jugendabteilung imme  weiterentwickelt; die Anzahl der Jugendmannschaften wuchs von drei auf 13. Auch infrastrukturell hat er bedeutende Spuren hinterlassen: Der Anbau eines Jugendraums, die Umwandlung von Hartplätzen in Kunstrasenflächen und die Installation einer neuen Flutlichtanlage sind nur einige der Errungenschaften seiner Ära. „Alleine, ohne Unterstützung insbesondere meiner Familie und vieler Weggefährten, wäre all dies nie möglich geworden“, so Ueberschär, der mit Dankbarkeit auf die Unterstützung von Weggefährten wie Wilfried Hess zurückblickt.

 

Sein Nachfolger Rolf Emrich, zuvor der Fußball-Abteilungsleiter, betont die Wichtigkeit der Kontinuität und des wirtschaftlichen Erfolgs des Vereins. „In zwei bis drei Jahren wollen wir wieder Oberligist sein“, erklärt der 63-jährige Schreiber von Erneuerungen und Zielen. Es bleibt abzuwarten, wie Emrich die Geschicke der TSG u.a. im Meisterschaftsrennen lenken wird, doch die Grundlagen, die Ueberschär in all den Jahren gelegt hat, sind ein starkes Fundament für zukünftige Erfolge.

 

Mit einer Mischung aus Wehmut und Stolz tritt Heinz Ueberschär nun in die Rolle des Ehrenvorsitzenden und wird sicherlich weiterhin als leidenschaftlicher Unterstützer der TSG Pfeddersheim wirken. Sein Erbe ist untrennbar mit der Geschichte des Vereins verbunden, und viele werden ihm den Titel „Mr. TSG“ weiterhin mit Respekt zusprechen.