Es war eine Hitzeschlacht im Uwe-Becker-Stadion.
Bei 30° standen sich die Mannschaften der FK Pirmasens und der TSG Pfeddersheim gegenüber.
Tobias Ehrenberg stand zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr als Trainer an der Seitenlinie der TSG Pfeddersheim
Trotzdem gelang der Mannschaft ein beachtlicher Punktgewinn.
Am Samstag stand nämlich Benjamin Himmel an der Seitenlinie.
Zusammen mit den beiden Akteuren Sebastian Kaster, aktuell verletzter Kapitän, und Mathias Tillschneider, Abwehrchef der TSG, coachte er den Oberligisten im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten FK Pirmasens.
Das Ergebnis, ein 3:3 (2:1), konnte sich letztlich sehen lassen.
Am Montag werden wir voraussichtlich den neuen Chefcoach präsentieren.
„Nach dem Spiel in Dudenhofen wussten wir, dass es nicht weitergehen kann.
Wir haben uns deshalb von unserem Trainer getrennt“, sagte Rolf Emrich am Samstag im Gespräch mit der Presse
Die Mannschaft coachte gegen Pirmasens sich selbst. „Wir haben schon einen neuen Mann, aber wir müssen das bis Montag noch fix machen“, sagte Emrich, der keinen Namen nennen wollte und nur eines verraten wollte:
“ Geht alles nach Plan, soll der neue Trainer am Montag bereits das Training leiten.“
Der Samstag gehörte aber den Pfeddersheimer Interimstrainern.
„Am Freitagabend hat mich Sebastian Kaster angerufen und mich gefragt, ob ich Ihnen nicht helfen wollte, die Mannschaft auf das Pirmasens-Spiel einzustellen“, sagte ein erschöpfter, aber glücklicher Benjamin Himmel nach der Partie.
Der 32-Jährige war ja in der vergangenen Spielzeit noch Spieler bei der TSG und half auch da schon für drei Spieler als Interimsassistenzcoach zusammen mit Björn Miehe aus.
„Ich habe natürlich gleich zugesagt. Ich habe mir abends noch ein Video von dem Spiel Pirmasens gegen den FC Bitburg angesehen. Sebastian und Mathias guckten die Partie Pirmasens gegen Arminia Ludwigshafen“, schildert Himmel die Kurzvorbereitung auf die Partie am Samstag.
„Benjamin ist ja immer noch hier im Klub, wir wollten das mit ihm zusammen machen“, sagte Sebastian Kaster und Mathias Tillschneider erklärte, der auf dem Platz am Samstag die Abwehr ordnete: „Wir wollten nach dem schlechten Spiel gegen Dudenhofen eine Reaktion auf dem Platz zeigen. Ich denke, das ist uns auch gelungen.“
Zweifache TSG-Führung
In den ersten 25 Minuten war die TSG die klar bessere Mannschaft.
Neuzugang Belel Meslem bediente Marcell Öhler, der aus 16 Metern abzog.
Der Pirmasenser Keeper war geschlagen, sein Mitspieler Daniel Bohl versuchte noch klären, aber schoss den Ball ins eigene Tor.
Die TSG führte 1:0 (4.). Die in dieser Saison noch sieglosen Pfeddersheimer wirkten sehr engagiert, doch fehlerlos blieben sie nicht. Luka Dimitrijevic lief plötzlich alleine auf das TSG-Tor zu – Keeper Sebastian Pätzold parierte überragend (7.).
Beim Kopfball von Yannick Griess direkt nach der Trinkpause war aber auch der starke TSG-Schlussmann machtlos – 1:1 (27.).
Doch die TSG konterte. Meslem erzielte mit einem strammen Schuss aus 18 Metern das 2:1 (44.) für Pfeddersheim.
Die TSG verlegte sich nach der Halbzeit auf Konter, war ein Stück zu passiv. Pirmasens kam nun zu mehr Chancen. Dimitrijevic traf zum 2:2 (57.) und Bohl gelang zehn Minuten vor Schluss das 3:2 (80.) für die favorisierten Südwestpfälzer.
Zuvor hatte der Pirmasenser Dennis Krob an die Querlatte geköpft (61.). „Natürlich wussten wir, dass die Gefahr da war, dass die Partie jeden Moment hätte kippen können. Wir mussten eben voll dagegengehalten, gerade nach dem 2:3 haben wir noch einmal alles gegeben“, sagte Himmel und lobte einen Akteur besonders: „Fabio Schmidt hat ein echtes Traumtor erzielt. Ich denke, der Ausgleich war aber auch verdient.“ Tatsächlich war das 3:3 (84.) von Schmidt ein Treffer Marke Tor des Monats. Von der Strafraumecke zirkelte der Pfeddersheimer einen Freistoß in den Winkel. Letztlich blieb es beim Remis. Interimscoach Himmel konnte sich in der Kabine zufrieden zurücklehnen und betonte schmunzelnd: „Das war nervenaufreibend und hat Spaß gemacht. Ich bin voll zufrieden. Der Verein hat schon jemand Neues, das ist gut, ich habe ja zu Hause noch ganz schön viel zu tun.“
Kapitän Sebastian Kaster wird dem neuen Trainer erst einmal nicht zur Verfügung stehen.
Der Angreifer hat einen Innenbandriss.
„Ich habe eine Woche ein MRT, dann wird man sehen, ob ich operiert werden muss“, sagte Kaster.
Bis zu seiner Rückkehr wird Mathias Tillschneider die Kapitänsbinde tragen. Der Abwehrchef sagte: „Wir haben wieder unnötige Gegentreffer kassiert, aber von einem Tag auf den anderen geht das halt nicht weg.
Dennoch war das Spiel ein sehr ordentliches von uns.“
Auch wenn es zum ersten Sieg wieder nicht reichte.
Dieser Punkt gegen den FK Pirmasens könnte ein Schritt aus der Krise und wieder in die richtige Richtung gewesen sein.
Auf geht´s TSG ….
Die Bilder zum Spiel gibt es hier
Die Daten zum Spiel
TSG: Pätzold – Schubach, P- Schmidt, Tillschneider, Graciotti (46. Barut) – Meslem (78. Kryeziu), Yima (65. Peprah), Oehler, Auletta – F. Schmidt (90.+2 Lee.)- Aydin (90.+2 Wekesser).
Tore: 1:0 Bohl (4.), 1:1 Griess (27.), 2:1 Meslem (44.), 2:2 Dimitrijevic (57.), 2:3 Bohl (80.), 3:3 F. Schmidt (84.)..