Die fünfminütige Nachspielzeit war bereits abgelaufen, da legten sich die Gäste aus Morlautern den Ball zum Eckball zurecht. Es sollte die letzte Aktion dieses Fußball-Oberligaspiels sein und auch SV-Keeper Bakary Sanyang machte sich auf in den Strafraum der TSG Pfeddersheim. Dort tummelten sich schon die groß gewachsenen Pfälzer und wollten unbedingt den 1:0 (0:0)-Sieg der Wormser verhindern. Doch die Hereingabe, sie landete im Toraus. Dann war Schluss.
„Wenn du aufrichtig durchs Leben gehst, wirst du irgendwann belohnt“, wiederholte TSG-Trainer Mario Cuc nach Abpfiff, was er seiner Mannschaft in der Pausenansprache mit auf den Weg gegeben hatte. In den ersten 45 Minuten überzeugte Pfeddersheim vor 112 Zuschauern, hatte mehr vom Spiel und einige aussichtsreiche Situationen. „Das war vielleicht unsere beste Halbzeit“, erinnert Cuc an die Kopfballchance von Pascal Schmidt, die Sanyang sensationell parierte (18.). Auch der Abschluss von Yoel Yilma hatte Torpotenzial. „Da merkt man, dass er nicht so oft in diese Situation kommt“, erklärt Cuc. Die vielen Aktionen im gegnerischen Strafraum jedoch machten ihm und Co-Trainer Sebastian Kaster, der den gesperrten Kevin Gotel vertrat, Mut. „Es gab ein oder zwei Kontakte, die wir nicht angenommen haben“, appellierten Cuc und Kaster an die Heimelf, solche Aktionen auch mal clever auszunutzen. „Irgendwann kommt der Schiedsrichter nicht mehr drum herum, zu pfeifen.“ Der 39-Jährige sollte rechtbehalten.
Zehn Minuten vor dem Ende bediente Nico Najda, der nach der Einwechslung von Pascal Schmidt auf die rechte Abwehrseite gewechselt war, nach einem beherzten Tempodribbling Belel Meslem an der Strafraumgrenze. Der Neuzugang ließ einen Gästespieler aussteigen, drehte sich mit dem Ball um die eigene Achse und nahm dann ein ausgestrecktes Abwehrbein an und fiel. „Das war schlau von ihm. Wenn er nicht gefoult wird, schießt er frei aufs Tor. So pfiff Schiedsrichter Patrick Werner und Fabio Schmidt verwandelte den Elfmeter mittig (80.). „Das war der Lohn für unsere harte Arbeit“, jubelt Mario Cuc, nach einer nervenaufreibenden Schlussphase. „Aus dem Spiel können wir sehr viel lernen und müssen nun sehen, dass wir eine gewisse Konstanz reinbekommen“, erklärt der Trainer vor der nächsten englischen Woche. Am Mittwoch gastiert die TSG Pfeddersheim bei Landesligist SV Geinsheim in Runde fünf des Verbandspokals. „Wir müssen schauen, dass wir die Kräfte dosieren“, meint der 39-Jährige, der den Fokus freilich auf die Liga und den angestrebten Klassenerhalt legt.
Auf dem Rasen im Uwe-Becker-Stadion war seine TSG in erster Linie darum bemüht, wenig Risiko zu gehen und dem Gegner aus der Pfalz keine Umschaltaktionen zu bieten. „Ich erwarte von den Jungs nicht, dass sie Tiki-Taka spielen, auch wenn wir uns das alle wünschen würden. Aber in der aktuellen Situation gibt es Wichtigeres“, macht der Trainer klar. Das gelang die meiste Zeit über ganz ordentlich, wenngleich Morlautern vor allem im zweiten Durchgang mit Ball wesentlich mehr Gefahr entwickelte, als die Gastgeber. Patrick Stofleth, der anstelle von Sören Pätzold das TSG-Tor hütete, musste nur selten eingreifen. Beim Volley von Maximilian Riehmer stand er genau richtig (60.), beim Abschluss von Bobby Edet musste er nicht eingreifen (70.) und die Schüsse von Felix Bürger (65.) und Philipp Schwarz (76.) war jeweils ein langes Abwehrbein der TSG dazwischen.
„Die Jungs haben einfach und klar gespielt“, hält Cuc, der Marcell Oehler neben Mathias Tillschneider als Innenverteidiger aufbot, fest. „Beide sind absolute Unterschiedspieler aber nicht dafür bekannt, auf dem Platz Wortführer zu sein. Wir haben ihnen das als Aufgabe mit auf den Weg gegeben und sie haben das auch echt gut gemacht und uns hinten raus die nötige Sicherheit gegeben“, sagt Mario Cuc.
Bilder zum Spiel gibt es hier.
https://www.fupa.net/photos/tsg-pfeddersheim-sv-morlautern-450732#7
Quelle:https://www.fupa.net/news/tsg-pfeddersheim-belel-meslem-faellt-fabio-schmidt-trifft-2976966